Freitag, 27. September 2013

Die neue junge Generation in der sozialen Arbeit hat hohe Erwartungen an die NPO`s

Ist die engagierte junge Generation ein Mythos?




In jedem Beruf gibt es bestimmte Spielregeln. Außerdem erzeugt ein Beruf Identität.Zwischen der Wahl für Ingenieursstudium und einem Sozialpädagogikstudium oder eine Banklehre und eine Ausbildung zur Altenpflegerin liegen Welten. Von den Eltern der Jugendlichen höre ich dann: er/sie soll doch etwas Anständiges lernen. Was ist ein anständiger Beruf? Die Banklehre oder die Ausbildung zur Altenpflegerin?


Sicherlich soll Arbeit Spaß machen. Der erwählte Beruf soll zur Persönlichkeit und Grundeinstellung eines Menschen passen. Aber auch der Wunsch nach einem festen und gut bezahlten Job mit fixen Arbeitszeiten, ist der heutigen jungen Generation wichtigDie Werteorientierung der jungen Menschen bleibt trotz „google“ und anderen Arbeitsmodellentraditionell. Heute haben die jungen Menschen die Wahl, es bleiben Ausbildungsstellen schon heute unbesetzt. Bleiben dabei auch die sozialen Berufe auf der Strecke?


Zum einen ist der Verdienst in einem sozialen Beruf nicht sehr hoch und zum anderen sind die Arbeitszeiten nicht immer familienfreundlich. Außerdem sind Ausbildungen auf den Fachschulen und Fachhochschulen langwierig und teuer. Ein Industriekaufmann erhält ca. 800 € Lehrgeld im Monat. Für eine Erzieherin fallen je nach Bundesland Schulgeld an. InBaden-Württemberg dauern die Ausbildung 4 Jahre, 3 Schulische und 1 Anerkennungsjahr.Therapeutische Berufe, z. B. zur Logopädin, kosten im Monat  ca. 600 € und diese dauert drei Jahre. Später kommen noch teure Zusatzausbildungen dazu.


Wollen Träger der Sozialhilfe weiterhin qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen, dann müssen sie sich darüber Gedanken machen, ob sie als Arbeitgeber für junge Menschen noch attraktivsind. Non-Profit-Organisationen müssen der jungen Generation etwas bieten. Die Generation Y wird zukünftig die Arbeitswelt verändern, da sie sich aussuchen kann, wo und wie sie arbeiten willDie junge Generation mit guten Schulabschlüssen ist erschreckend selbstbewusst. Junge Menschen wollen ihr Leben nicht nur durch Arbeit eingeschränkt erleben. Sie wollen etwas Sinnvolles tun, genügend Freizeit haben und gut verdienen. Aber noch mehr als das Gehalt, spielt es auch eine Rolle, ob Mitsprache ermöglicht und einwertschätzender Umgang gepflegt wird und ob die gestellten Aufgaben Sinn machen.


Ein Beispiel hierfür ist das Unternehme educcare und sein Webauftritt. educcare wurde 2001 von Marcus Bracht und Axel Thelen in Köln gegründet. educcare hat bereits zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Kommunen erfolgreich auf den Weg gebracht

 siehe http://www.educcare.de


Mit einer Wertschätzungskampange macht das Unternehmen auf sich aufmerksam: „Erzieherinnen und Erzieher sind Helden!

Zitat aus der homepage:

Erzieherinnen und Erzieher leisten tagtäglich eine überaus bedeutungsvolle und anspruchsvolle Tätigkeit.

Sie sind es, die wertvolle Grundlagen für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben der Kinder legen. 
Sie sind es, die Eltern in der Bildung und Erziehung unterstützen und maßgeblich zu einer stabilen Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen.
Sie sind es, die mit ihrer Arbeit die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft absichern.

All diese Tätigkeiten werden von ihnen tagtäglich geleistet. Geleistet unter Rahmenbedingungen, die wir gemeinsam deutlich verbessern müssen.

Die Wertschätzungskampagne „Erzieherinnen und Erzieher sind Helden“ will hierzu einen Beitrag leisten.

Mit einem „Cocktail-Event“ können Erzieher/innen in lockerem Rahmen dasBildungskonzept und die persönlichen Gestaltungsmöglichkeiten kennen lernen. An einem „bundesweiten educcare Kennenlerntag“ können sich Erzieher/innen für zwei Stundenüber eine Einrichtung persönlich informieren.


Mit dem Slogan „Mehr als ein Job“ wirbt das Unternehmen junge Menschen an. Sie gehen mit ihrer Werbung auf die Bedürnisse junger Menschen ein: ..bei educcare finden kreative Pädagogen ein Arbeitsumfeld, in dem sie ihre persönlichen Talente und Hobbys in ihre Arbeit einbringen können. Mit regelmäßigen Schulungen und zielgerichtetem Coaching unterstützen wir Ihre berufliche und private Entwicklung…“


Die Presse schreibt sehr positiv. Außerdem hat das Unternehmen viele Auzeichnungen erhalten (z. B. Great Place to work 2012). Auch Poliker melden sich auf der Website zu Wort.Ist das ein Weg soziale Arbeit attraktiv zu machen?


www.sbtplattform.de



 

Sonntag, 22. September 2013

Potentialmanager oder Sozialunternehmer?

Sozialunternehmer, eine Chance für die Gesellschaft?

Das Wirtschaftsmagazin "brand eins" setzt sich in einem Bericht mit dem Thema: "Sozialunternehmer ...die neuen Lieblinge der Wirtschaft..." auseinander ( Heft: 15/09/2013).  Erstaunt hat mich das "Social work" in der Unternehmenskultur einen echten wirtschaftlichen Faktor bildet. Ich frage mich daher, ob dies Innovationen und neue Ideen fördert und ob es eine Alternative zu den Wohlfahrtsverbänden bildet? Können diese neuen Unternehmen unsere Hoffnung erfüllen, gesellschaftliche Lösungen für viele der heutigen Probleme zu bieten. Ist es ein Trend oder eine neue Bewegung? 

"Die EU plant ab 2014, jeweils 5 und 15 Millionen Euro in Fonds für Sozialunternehmen zu investieren. Und die Bundesregierung stockt bereits über die Förderbank KfW private Investitionen zu solchen Zwecken auf." (Brandeins 09/13; S. 22)

Wenn ich mich hier in München umschaue,  dann entdecke ich viele kleine Unternehmen im Bereich Bildung, Arbeit und Förderung. Gute Ideen ergänzen oder ersetzen staatliche Angebote. Jedoch kommen nicht alle Unternehmen ohne Leistungsentgelte und Zuschüsse des Staates aus. Viele Projekte sind abhängig von Spenden, Stiftungen und Sponsoring großer Firmen.  Somit muss diese Art der Unternehmensform einen großen Spagat zwischen sozialen Ansprüchen, Ökonomie und Abhängigkeiten leisten.  

Wer kann diesen Anspruch erfüllen, sind es die Pädagogen, Sozialarbeiter, Psychologen, Therapeuten usw.? Wie wird diese Berufsgruppe auf die neue Entwicklung zusätzlicher Aufgaben vorbereitet? Bekommen soziale Berufe einen anderen Anstrich und Wertigkeit in unserer Gesellschaft?

 Ich glaube daran, dass eine neue Ausrichtung sozialer Arbeit eine gute Chance für unsere Gesellschaft sein kann. Und zwar dann, wenn "Helfen wollen" ein Aspekt hinter dem "Wie" bildet. Dabei spielt nicht unbedingt Wachstum eines Unternehmens eine Rolle, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Die Idee des Projektes sollte somit im Vordergrund stehen. Gute Projekte werden sich dann verbreiten. Ein Motto kann dabei sein, Potentiale zu entwickeln und Ressourcen zu entdecken. Empowerment zu fördern und individuelle Hilfen zu bieten, um das Leben selbst zu bestimmen.  Auf jeden Fall braucht es mutige Menschen, die die Zukunft gestalten! 

www.sbtplattform.de

Donnerstag, 12. September 2013

Wer hat schon für die Krise in Non-Profit-Organisationen geübt?


Befinden sich private Träger sozialer Arbeit dauerhaft in einer lebenslangen  Krise?


Seit der deutschen Wende kann ich beobachten, dass sich bei den privaten Trägern sozialer Arbeit eine  Kultur der Trennung von Mitarbeiter/innen und Lohnsenkungen ausdifferenziert hat. Ich stelle daher fest, dass sich die Hoffnung, dass ein Personalabbau einmal abgeschlossen sein könnte, nicht erfüllt. Einerseits hat sich der Verhandlungsstil verschärft: Während noch in den 90er Jahren darüber diskutiert wurde, dass die fetten Jahre vorbei sind, reicht es heute oftmals aus,  kommunale Verteilungsschwierigkeiten als Begründung für den  Abbau der Personalkosten, Senkung des Betreuerschlüssels oder Senkung der Vollzeitbeschäftigung  zu benennen.  Anderseits streben die sozialen Einrichtungen ihre Leistungsqualität zu erhöhen. Letztendlich auch durch den Druck der Gesellschaft (z. B. Bildungsanspruch).  Jedoch frage ich mich, wie sollen Personalabbauprozesse ohne schädigende Folgen für das Leitbild, die Kultur und die Loyalität der verbleibenden Mitarbeiter/innen verlaufen?


Immer weniger Menschen, (Therapeuten, Erzieher, Sozialarbeiter, Heilpädagogen, Altenpfleger…) müssen in immer kürzerer Zeit mehr leisten und trotzdem hohe Qualität garantieren. Diese Mitarbeiter/innen sollen trotz der Umstände an das Unternehmen gebunden werden. Genau das passt nicht zusammen.


In der Rolle eines systemischen Beraters sprechen wir in diesem Zusammenhang von einer Krise, von einer „Lebenskrise“ eines Unternehmens. Dabei kommt es nicht darauf an, was passiert, sondern wie es passiert.  Entsprechend wirken sich die Veränderungsprozesse auf die Motivation der Mitarbeiter/innen, auf das Image eines Unternehmens, auf das Wissen(Verlust)  in Unternehmen  und den  Buisness-case aus. Folgekosten des Personalabbaus werden in der Regel  nie eingeplant. Das Unternehmen, gerade die gemeinnützigen Unternehmen sind hier von betroffen. Sie  bleiben auf diesen Kosten sitzen.  Experten, wie Personalentwickler oder systemische Berater schrecken vor dieser Situation zurück, da sie keine Handlungsmöglichkeiten für sich sehen.




Trotzdem kann Beratung gelingen, wenn Sie bestimmte Positionen beachten:


Wichtige Zielsetzung der Beratung sollte daher sein, durch das Management (meistens Geschäftsführer, Vorstände oder Gesellschafter)  auf Augenhöhe akzeptiert zu werden. Trotzdem  sollten die Berater nicht in die inneren Grabenkämpfe  des Unternehmens einbezogen werden.  Überzeugungsleistung kann der Berater nur durch seine hervorragenden Leistungen und das Angebot auf eine andere Sichtweise bewirken, damit im Unternehmen eine konstruktive Entscheidung getroffen werden kann. 


Unter folgenden Aspekten sollten die Unternehmen betrachtet werden:


1.       Die Analyse der betriebswirtschaftlichen Kosten und daraus ableitbare Variablen.

2.       Analyse des Leitbildes und des Werteprofils: Wie wird es tatsächlich gelebt?

3.       Analyse des Wissens: Auf welchen Stand befindet sich der einzelne Mitarbeiter und das       Unternehmen. Was strömt von außen ein und wird nicht umgesetzt? Was wird verlangt, erzwungen und mitgebracht? Was muss unbedingt gefördert werden?

4.       Analyse des Arbeitsklimas:  wie wird geführt, gedacht, gehandelt?

Erstes Ziel ist es festzustellen, ob das Unternehmen überhaupt noch handlungsfähig ist. Erst durch ein Zukunftsszenario wird  den Entscheidungsträgern oftmals klar, worum es zukünftig gehen wird.  Anhand der wirtschaftlichen Zahlen und der tatsächlichen personellen Ausstattung lässt sich sehr schnell feststellen, welche Ressourcen vorhanden sind und was die tatsächlichen Aufgaben sind.  Dabei verbleibt die Verantwortung mit den Kostenträgern gut zu verhandeln bei den Geschäftsführern. Des Weiteren wird den Entscheidungsträgern klar, wie wichtig  Schlüsselpositionen für den Erfolg der Organisation sind. Die gilt es durch ein gezieltes Personalentwicklungskonzeptes zu fördern und dadurch Mitarbeiter/innen zu binden. Zur Basis eines jeden guten Non-Profit-Unternehmens gehören u. a. Werte, Wissen und Klima. Durch Gruppensettings lassen sich diese wieder aktivieren und implementieren.  Organisationsberater verfügen hier über eine Vielzahl unterschiedlicher Trainingsmodule. Diese sollten gezielt an das Unternehmen angepasst werden. An dieser Stelle lässt sich nur kurz aufzeichnen, wie sich die Komplexität einer inneren Krise ordnen lässt und somit Lösungen ermöglicht werden können. Gerade kleinere Organisationen brauchen aufgrund der fehlenden inneren Ressourcen Hilfen von außen. Auf jeden Fall wird belohnt, sich mit seiner Krise auseinander zusetzen, besonders wenn das Überleben davon abhängt.


www.sbtplattform.de

 

 

 


 

 

 


Sonntag, 8. September 2013

Wer bin ich ? Berufliche und private Orientierungsfindung



Wer bin ich?

Es ist Montag und Sie sitzen irgendwo in Deutschland in einer Bahn, Bus oder Auto und sind auf dem Weg nach Hause. Der Weg nach Hause führt sie durch bekannte Straßen, vorbei an Vorgärten, Häusern und Wohnungen.  Sie lassen die Arbeitswoche noch einmal Revue passieren. Eigentlich stimmt alles, zumindest privat,  und das Gehalt stimmt auch.  Es geht Ihnen gut. Wenn da nicht die Zweifel wären. Sie spüren eine gewisse Unausgewogenheit. Und Sie fragen sich:

 „ Wer bin ich?“

Als Kind wussten Sie noch wer Sie waren, was Ihnen Spaß machte, selbst dann, wenn sie es ihre Gedanken nicht in Worten ausdrücken konnten. Aber irgendwann sind Ihre kindlichen Blicke auf die Welt verschwunden.  Sie haben angefangen, ihrer Umgebung mehr Bedeutung zu geben.  Sie haben sich darauf beschränkt den Anforderungen anderer gerecht zu werden.  Sie blicken auf die letzte Woche zurück. Sie bemerken, wie besonders laut Ihre berufliche Umgebung mit Ihnen umgegangen ist, damit Sie alle Erwartungen brav erfüllen. Sie bevorzugen die Sicherheit, Stabilität, Ansehen und gute Bezahlung, all die Dinge mit denen Sie sich und  Ihren Job identifizieren. Und das ist auch völlig in Ordnung so, wenn da nicht die Zweifel wären. Das Problem bei den Erwartungen anderer ist, dass Sie verlernen über eigene Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken. Möglicherweise sind bereits die Wünsche anderer zu Ihren eigenen geworden. Und Sie stellen sich wieder die Frage:

„ Wer bin ich?“

Sie entdecken in sich eine heimliche Sehnsucht  nach Erfüllung!

Schieben Sie den Gedanken nicht wieder beiseite, sondern überlegen Sie noch einmal, was waren denn mal ihre großen Wünsche und Sehnsüchte.  Sicherlich haben Sie sich seit ihrer Kindheit verändert.  Sie sind erwachsener geworden, aber Ihr Charakter, ihre Art zu phantasieren, die kleinen geheimen Interessen sind geblieben.  Nehmen sie sich die Zeit und denken Sie darüber nach, was hat Ihnen Freude gemacht? Notieren sie Ihre Gedanken auf einen Notizzettel. Sind Freude und Interessen Bestandteil ihres heutigen Lebens? Wie können sie sich einen lang gehegten Herzenswunsch erfüllen? Betrachten Sie ihre Interessen als Ressourcen. Was regt Sie an, was motiviert  Sie? Finden Sie heraus, wer Sie wirklich sind? Das ist der Weg zur Zufriedenheit und Erfüllung.

Gerne helfe ich Ihnen dabei www.sbtplattform.de