Freitag, 6. Dezember 2013

Menschenrechtler, die wahren Helden unserer Zeit.


Oder ist es die Belanglosigkeit, die unser Leben begleitet?

Gestern, am 05.12.2013, ist Nelson Mandela gestorben. Damit ist uns einer der wichtigsten Vorbildpersönlichkeiten Afrikas und unserer Zeit verloren gegangen. Ein Vorbild für Versöhnung und Frieden. Ich hoffe sehr, dass seine Botschaft für ewig bleibt. Ich wünsche uns allen, dass sein Erbe als Grundlage für politisches Handeln, Denken und Fühlen in den Menschen weiterlebt.


Der Tod Mandelas hat mich veranlasst zu recherchieren. Ich habe nach Frauen unserer Zeit gesucht die sich für die Menschenrechte einsetzen.

Wichtige Ziele dabei sind:

· Recht auf Arbeit

· Recht auf Bildung

· Recht auf Teilnahme am politischen und kulturellen Leben

· Recht auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung

· Recht auf Gesundheit und Unversehrtheit (Schutz)

· Recht auf Gerechtigkeit

· Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, einschließlich angemessener Nahrung

usw.

Alles ganz normale Ziele für uns? Wie wichtig ist uns die Würde von Menschen? Wie wichtig ist uns die Gemeinschaft? Wie viel sind wir zu geben bereit dafür zu kämpfen? Wie zivilisiert sind wir wirklich? Gelten Rechte wirklich für alle?

Allgemeine Erklärungen kann man hier nachlesen: http://www.amnesty.de


Bei meiner Recherche stieß ich auf eine Vielzahl von Frauen. Hier nur eine kleine unvollständige Auswahl von ihnen, die in den letzten Jahren immer wieder auf sich aufmerksam machten. Die Sängerin und Menschenrechtlerin Miriam Makeba, die am 4. März 1932 in Johannesburg geboren wurde. Im Exil kämpfte die auch als "Mama Afrika" bekannte Künstlerin gegen die damals in Südafrika herrschende Apartheid-Politik. Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf (72) sowie die Bürgerrechtlerinnen Leymah Gbowee (39), ebenfalls aus Liberia, und Tawakkul Karman (32) aus dem Jemen erhielten 2011 den Friedensnobelpreis für ihr Engagement für Demokratie, Frauen- und Bürgerrechte. Die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis. Sie war in den 70er Jahren eine Symbolfigur der Schwarzen- und Frauenbewegung der USA. Malala Yousafzai ist eine Kinderrechtsaktivistin aus dem Swat-Tal in Pakistan. Sie war 2013 die bisher jüngste Kandidatin für den Friedensnobelpreis. Die russische Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina erhielt den Stieg-Larsson-Preis (2013). Sie verteidigt die Rechte von Migranten und Zwangsvertriebenen. Aber auch die stillen Frauen, wie Anni Lanz. Anni Lanz (69) ist eine Schweizer Menschenrechts-Aktivistin mit Fokus auf die Flüchtlingspolitik der Schweiz. Für ihren gewaltlosen Einsatz zur Lösung des Westsahara-Konfliktes ist die Menschenrechtsaktivistin Aminatou Haidar mit dem 13. Bremer Solidaritätspreis geehrt worden.

Nicht vergessen sein soll die Menschenrechtlerin, Natalja Estemirowa, Freundin von Anna Politkowskaja, die vermutlich von ihren Gegnern ermordet wurde. Die Menschenrechtlerin Aung San Suu Kyi; sie hat die vergangenen 20 Jahre entweder im Gefängnis oder unter Hausarrest verbracht. Eine deutsche Polit-Ikone (Spiegel) ist Petra Kelly und ihr tragisches Schicksal. Sie kämpfte für den Frieden, war Mitbegründerin der „Grünen“ (Partei). Sie wurde im Schlaf von ihrem Lebensgefährten Gert Bastian erschossen, der sich dann das Leben nahm. Offen blieben viele Fragen, auch wenn Journalisten versuchten eine Erklärung für den Tod der beiden zu finden.

Alles beeindruckende und starke Frauen, die sich für die Rechte von Menschen einsetzten. Aber auch Frauen, die einen hohen Preis für ihr Engagement zahlten.

Aber ich fand dann auch Frauen, wie Sigrid Metz-Göckel. Hochschullehrerin, wissenschaftlich topgebildet, gründete die Stiftung „Aufmüpfige Frauen“. Die Stiftung fördert Frauen, „die aus eigener Kraft etwas Originelles geleistet haben, das dem Gemeinwohl dient.“ Siehe: www.stiftung-aufmuepfige-frauen.de

Weiter finde ich Verbände, Institute, Organisationen und die UNESCO-Kommission. Aber es fehlen Gesichter von Frauen, die sich hier zu Wort melden. Gesichter, die für die junge Generation einen Vorbildcharakter haben. Sind wir zu satt und zu zufrieden mit unserem Überangebot an Konsumgütern? Sind uns unsere Menschenrechte nicht mehr wichtig. Ist uns Frieden egal, da Krieg nur noch auf dem Computer stattfindet? Sind uns als Frauen, unsere eigenen Frauenrechte nicht mehr erstrebenswert? Schauen wir weg, wenn Zwangsprostituierte in sogenannten Flatratehotels arbeiten? Haben wir verlernt Informationen zu filtern, und glauben wir der virtuellen schönen heilen Welt von Heidi Klum und Co mehr, als dem, was wir mit eigenen Augen sehen und tagtäglich erleben (z. B. die Zunahme der Armut)? Oder suchen wir den Partner unserer Konsumvorstellung entsprechend aus, nach dem Motto „Date my Style“. Und auf dem Heimweg schauen wir dann weg, wenn jemand eine Obdachlosenzeitung verkaufen will? Sind wir eine zivilisierte Gesellschaft oder nur alle auf dem Egotrip?

Warum Gemeinschaft wichtig ist:


Für mich ist eine Gesellschaft unvorstellbar, die keinen Gemeinschaftsgedanken in sich trägt. Eine zivilisierte Gemeinschaft funktioniert nur durch Achtsamkeit und Respekt gegenüber dem anderen. Wenn wir noch bemerken, dass andere unsere Hilfe brauchen, dass es noch andere Menschen gibt, dann sind wir vielleicht noch nicht völlig von dem Gedanken einer sozialen Demokratie entfernt. Eine soziale Demokratie braucht aber auch mutige Menschen, die sich für die Rechte von Menschen einsetzen. Menschen die Verantwortung übernehmen. Menschen die sich für ein gesellschaftserhaltendes Bildungssystem einsetzen. Menschen, die versuchen Armut zu bekämpfen, statt Städte zu konstruieren, in denen nur noch Reiche existieren können. Menschen, die sich für ein Frauenbild einsetzen, welches Frauen zu aktiven und trotzdem geschützten Menschen macht. Ich wünsche mir mehr Frauen in der Öffentlichkeit, die genau das symbolisieren.

www.sbtplattform.de

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