Was der Film „Gravity“ über uns aussagt
Der heutige Kinofilm hat sich völlig verändert. Eine neue
Generation Filmemacher zeigt eine neue Art der Darstellung. Das heutige Kino ist kein Erzählkino mehr,
sondern eine Art Erlebniskino. Es erzeugt durch die Kameraführung und den
3-D-Effekten Gefühle. Der Film
„Gravity“ von Alfonso Cuaron spielt im
Weltall, wo es keine Schwerkraft gibt. Die Handlung ist schnell erzählt. Der
Zuschauer erlebt den Überlebenskampf der Protagonisten mit. Dabei wird das
Publikum fast in Echtzeit durch die Höhen
und Tiefen eines Überlebenskampfes
geführt. Unter völliger Anspannung
verfolgt der Zuschauer die Leere des
Weltalls und den existenziellen Wunsch wieder zurück zur Heimat zu kehren. Aber bis dahin ist sehr viel Lebenswillen
notwendig.
Und da ist eine Szene, die mich an Coachingsituationen
erinnert.
George Cloony als Matt Kowalski ist so relaxed wie es ein
Coach sein sollte, wenn der Coachee über seine Ängste spricht. Angst hat Ryan,
gespielt von Sandra Bullock. Manchmal fast
hyperventilierend, dann doch kraftvoll und entschlossen, und doch wieder
Lebensmüde, wenn da die Sehnsucht nicht wäre:
„Leben zu wollen“. Kowalski
unterstützt Ryan durch seine klaren Anleitungen.
Völlig isoliert, auf sich allein gestellt muss sie sich
durchschlagen, um an die lebenserhaltenden Stationen zu gelangen. Die
Schwerkraft dient als Symbol für den
Rückzug von der Welt. Die Welt hat die Bedeutung für Ryan verloren, da dort
niemand wartet und das eigene Kind gestorben ist. Ein großer schmerzlicher
Verlust. Als Ryan aufgibt und nur noch schlafen möchte, erscheint im Traum Matt
Kowalski. Ruhig und losgelöst von allen Problemen zeigt er Ryan zwei
Entscheidungsalternativen auf. Es gibt die eine Möglichkeit, sich von der Welt
zurückzuziehen, aufzugeben, und sich wohlig
und sicher wie ein Embryo zu ergeben. Und dann gibt es die andere Möglichkeit, sich für das Leben zu entscheiden und zu
kämpfen, dabei die Hoffnung nie aufzugeben, vorwärts zu gehen und nicht stehen
zu bleiben. Das Alte hinter sich zu lassen und das Neue zuzulassen.
Aber verbirgt sich nicht in allen von uns ein wenig „Ryan“? Manchmal gibt es Situationen im Leben,
wo wir dieses Leben, so wie es ist, nicht mehr wollen. Wir fühlen uns überfordert
und ziehen uns zurück. Es müssen nicht immer große Schicksalsschläge sein. Der
Verlust eines geliebten Menschen ist sehr einschneidend. Aber auch kleine
Veränderungen können uns aus der Bahn werfen. Eine Abteilung wird
zusammengelegt und unserer Job bekommt eine ganz neue Qualität. Wir werden
versetzt oder die/der „Neue“ bringt alles durcheinander. Die Wohnung wird zu teuer und wir müssen
umziehen. Die beste Freundin heiratet
und zieht weg. Der neue Chef will alles
anders. All das sind Beispiele aus dem Alltag, die unter bestimmten Umständen, plötzlich
und unerwartet, wie ein Weltraumschrottschauer unser Leben verändern. Gemeinsam
haben diese Beispiele, dass wir uns dabei einsam fühlen. So einsam wie Ryan im Weltall,
sind wir auf uns allein gestellt. Wir wissen es gibt kein Zurück mehr, es gibt
nur ein Vorwärts. Ein Coach hört zu,
nimmt Sie ernst, er erkennt Ihre Ängste
an. Er kann Ihnen helfen, die Sicht auf die lebenserhaltenden Stationen zu
richten und den Blick auf das Leben zu bahnen. Ein Coaching-Gespräch kann sie
wieder zurück zur Erde führen, d. h. ihnen wieder Lebensmut geben. So wie
Kowalski im Film Ryan aufzeigt, dass sie es schaffen kann, kann ein
Coachingprozess ablaufen. Und am Ende schafft sie es!
www.sbtplattform.de
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