Mittwoch, 22. August 2012

Wer gehört zum System?

Systemische Pädagogen gehen davon aus, dass der Mensch nicht immer gleich ist. Menschen verhalten sich in den unterschiedlichen Beziehungen unterschiedlich. Dies ist keine großartige Erkenntnis. Trotzdem neigen Menschen dazu andere Menschen zu stigmatisieren. Dabei verfügen Menschen über ein Repertoire an Ressourcen und Verhaltensweisen, die sie in verschiedenen Situationen unterschiedlich abrufen können. Genau dieser Aspekt  ist für uns Pädagogen interessant. Denn dieses menschliche Verhalten ist beobachtbar. Zugleich stellt sich die Frage, was ist ein System, wo fängt es an und wo hört es auf, wer gehört zu dem System und was gehört zur Umwelt des Systems?

Unterschiede zu treffen ist ein wichtiger Aspekt in der systemischen pädagogischen Arbeit. Dabei identifizieren wir das System und seine Umwelt. Übertragen wir unsere Annahme beispielhaft auf die Behindertenhilfe, dann lassen sich von einem Beobachter unterschiedliche Systeme entdecken. So ist zum Beispiel die Werkstattgruppe ein System. Die Wohngruppe ein anderes System. Entscheidend ist, dass wir die Gruppen eindeutig voneinander unterscheiden können, auch wenn sich zufällig Schnittmengen ergeben. So kann ein Teil der Werkstattgruppe auch zur Wohngruppe gehören. Wesentlich hierbei ist die Tatsache, dass an den unterschiedlichen Gruppengrenzen auch Beziehungsgrenzen sind.

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