Den Überblick beim Homeoffice behalten
Ich gehöre noch zu der Generation, die gelernt hat, Arbeit und Freizeit voneinander zu trennen.
Auch die freie Zeit wurde nicht völlig verplant. In meiner Kindheit waren die
Sonntage oft sehr langweilig. Was dazu führte, dass ich über vieles nachdachte
und hin und wieder kam mir auch ein guter Gedanke. So schrieb ich an einem
verregneten Sonntag eine Oper von Mozart zu einem Theaterstück für zwei Mädchen
um. Später führten meine Schwester und ich das Theaterstück im Familienkreis
auf. Wir hatten alle riesigen Spaß. Oma nähte uns die Kleider und meine Mutter
backte zur Belohnung Kuchen. Die Tante sorgte für die Requisiten. Und unser
Vater fotografierte das bunte Treiben. So sind mir viele schöne Sonntage in
Erinnerung geblieben. Noch heute kann ich meine Zeit (Zeit haben) einfach genießen
und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Und dann fällt mir hin und wieder
auch mal etwas Großartiges ein.
Heute berichten mir viele stress
geplagte Coachees von ihren Möglichkeiten an unterschiedlichen Orten außerhalb der Firma tätig sein zu müssen.
Homeoffice, Telearbeit, E-Work, Webinare, Blogging werden immer bekannter.
Theoretisch kann fast jeder heute seine beruflichen Aktivitäten z. B. in einem Biergarten organisieren. Die Grenzen zwischen
Arbeit und Freizeit verschwimmen. Es gibt dann Menschen, die ohne eine
Arbeitsplatzumgebung und den direkten Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten, die
Kontrolle über Arbeit oder Freizeit verlieren. Durch die Ablenkungen
beschäftigen sie sich plötzlich mit ganz anderen Dingen und weichen vom
eigentlichen Auftrag ab. Ich werde dann gefragt, welche Struktur brauche ich? Wie
kann ich den inneren Schweinehund überlisten? Oder benötige ich eine gute
Portion Selbstmotivation?
Um nicht in die eigene Falle zu tappen, benötigen Sie in der
Regel ein Training. In einem Training
können Sie lernen, wie der Verstand und das Unterbewusste ihr Handeln bestimmt.
Frau Maja Storch (Züricher Ressourcenmodell) geht davon aus, dass der Verstand
langsam arbeitet, während das Unbewusste geschwind reagiert. Durch
Selbstregulation kann derjenige Verstand und Unterbewusstes aufeinander
abstimmen. Und durch diese Abstimmung entsteht die Selbstmotivation. Mithilfe von
Methoden, wie das Züricher Ressourcenmodell, können Sie lernen ihre eigene Haltung zu ändern.
Außerdem können Sie durch die Nutzung
von positiven inneren Bildern ihr Problem: „ unangenehme Projekte aufschieben“,
wieder in den Griff bekommen. Aufbauend auf ihre Bilder erarbeiten Sie ihr
Ziel. Frau Storch nennt dies „Motto Ziel“. Mithilfe ihres eigenen Zieles fällt
es Ihnen leichter sich von Störungen jeglicher Art abzugrenzen, um ihre Arbeit
fortzusetzen. Nach getaner Arbeit sind Sie und Ihre Umwelt wieder im Lot und zufrieden. Es ist dann wunderbar Zeit zu
haben, Zeit für sich, für die Familie oder vielleicht auch nur für einen wundervollen
Gedanken.
(Dr. Maja Storch ist Inhaberin und wissenschaftliche
Leiterin des Instituts für Selbstmanagement und Motivation in Zürich. http://www.majastorch.de/ Ich bin im Juni wieder bei einer ihrer
Fortbildungen. Ich freue mich schon darauf)
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